14.03.2017


Es waren drei Schweine in Not. Das war Anfang Juni 2016.

Drei Schweine durften am Leben bleiben und haben ein glückliches Zuhause gefunden.

Dies ist die Geschichte von Herta, Alfi und Anton.

Es war eine eher ungewöhnliche und recht schwierige Tierrettung. Sie erfolgreich zu Ende zu bringen, schien lange Zeit schier unmöglich. Jetzt, nach 9 Monaten, haben wir es endlich geschafft und wir sind unbeschreiblich erleichtert und glücklich!

Die Namen Herta, Alfi und Anton erhielten die Schweine nach ihrer Rettung von ihrer Pflegefamilie.  


Anfang Juni 2016 hatten wir ein Zuhause für eine Hängebauchschwein-Wildschwein-Mix Mutter und ihre Ferkel gesucht. Die Schweine stammten aus einem mehrere Stunden Fahrt von uns entfernten Tiergarten in Brandenburg, der geschlossen wurde. Da es keine Abnehmer für die Schweine gab, sollten sie getötet werden.


Eine Tierpflegerin dort hatte mich angerufen und weinend um Hilfe gebeten. Sie wollte das Leben der Schweinemutter, die sie bereits seit Jahren betreute, retten. Ich habe nicht lange überlegt, sondern ihr spontan unsere Hilfe zugesagt. Tatsächlich gelang es mir, nachdem ich überall herumtelefoniert hatte, ganz in unserer Nähe eine vorübergehende Pflegeunterbringung zu finden.


Als wir das erste Mal zu dem Tiergarten fuhren, sahen wir da allerdings nicht nur besagte Schweinemutter, sondern auch noch ihre drei Ferkel, zwei männliche und ein weibliches Ferkel. Wir verblieben mit dem Betreiber des Tiergartens dahingehend, dass er uns auch die drei Ferkel gegen Zahlung des Schlachtpreises überlassen würde und wir versprachen in ein paar Tagen wiederzukommen um die Tiere abzuholen. Als wir wenige Tage später mit einem Pferdeanhänger dort eintrafen, gab es nur noch zwei Ferkel. Das kleine Ferkelmädchen war nicht mehr da!


An diesem Tag gelang es uns Herta und ihren Sohn Alfi, der brav seiner Mutter in den Hänger folgte, abzuholen und in Sicherheit zu bringen. Um sicher zu gehen, dass es dem zweiten Ferkel nicht genauso gehen würde, wie dem nicht mehr vorhandenen Ferkelmädchen, versprach ich dem Betreiber bedeutend mehr als den Schlachtpreis zu bezahlen, wenn er es uns überlassen würde.


Eine Woche später war es der Tierpflegerin gelungen den kleinen Anton, der nun ohne seine Mutter und Bruder ganz allein auf dem Gelände umherirrte, in einen Schuppen einzusperren. Sie rief mich an und sagte mir, ich müsste schnell kommen, sonst …!


Wir fuhren gleich los und kauften unterwegs eine stabile Transportbox aus Metall in einem Heimtierbedarfsgeschäft, das auf dem Weg lag, um Anton sofort abzuholen. Es hat geklappt.


Die Schweine waren in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und hatten außerdem Räude. Besonders das Muttertier war deutlich unterernährt, erkennbar an ihrem faltigen Bauch. Sie war extrem ängstlich und misstrauisch. Wir danken den Ärzten der Klinik für Klauentiere der FU Berlin, die die drei Schweine mehrmals gegen Räude behandelt und die beiden Ferkel kastriert haben.   

­


Die Pflegestelle hatte sofort ihren Stall den Schweinen zur Verfügung gestellt, sie mit gutem Futter, viel frischem Obst und Gemüse gepäppelt. Sie sollten dort nur ein paar Wochen bleiben. Daraus sind neun (!) Monate geworden. Liebe Andrea, für Deine Geduld und die Deiner Familie, ein Riesendankeschön!


Vier Monate später, endlich, gab es erste geeignete Interessenten! Tierliebe Menschen waren bereit Herta aufzunehmen. Sie sollte zu einer etwas älteren Hängebauchschwein Dame namens Susi dazukommen. Doch als sie abgeholt werden sollte, war Herta absolut nicht bereit ihren sicheren Stall zu verlassen. Es war der kleine Alfi, der fröhlich und neugierig die Rampe hinauf, auf der allerdings ganz „zufällig“ kleine Obststücke und Brötchen lagen, in den Hänger kletterte. Susi und Alfi haben sich gleich prächtig miteinander verstanden. Wer weiß, vielleicht sollte es so sein.


Immer wieder hatte ich Aufrufe gemacht um einen geeigneten Platz für die Schweine zu finden. Zuerst im Juli, dann August, Oktober und am 1. Dezember. Ich dachte ständig nur noch an die Schweine. Am 1. Weihnachtsfeiertag gingen mir wieder die Schweine nicht aus dem Kopf und ich machte meinen letzten verzweifelten Aufruf mit der Überschrift: „Es heißt, die Hoffnung stirbt zuletzt! Gibt es noch Hilfe für diese beiden Schweine? Auch sie haben es verdient ihren Bedürfnissen entsprechend weiterleben zu dürfen!!!“. Wir hatten bereits Stiftungen, Vereine, Gnadenhöfe und Privatpersonen um Hilfe gebeten und viele Absagen erhalten. „Tut uns leid, aber da können wir leider nicht helfen“ hieß es immer wieder.


Dann, am Neujahrstag, endlich, geschah so etwas wie ein kleines Wunder. Es meldeten sich wundervolle Menschen, die bereit waren die beiden Schweine aufzunehmen. Nach vielen Vorbereitungen, denn sie mussten das große Gehege für die Schweine erst fertig stellen, was nicht ganz einfach ist im Winter, wenn der Boden gefroren ist, war es endlich soweit. Herta und Anton, auch sie haben ein Zuhause gefunden!


Ihr neues Zuhause liegt über sechs Stunden Fahrt von hier entfernt. Die Übernehmer kamen selbst um die Schweine hier abzuholen. Für den Transport waren wir diesmal allerdings auf die Hilfe eines Tierarztes angewiesen. Weder Herta, noch Anton, waren bereit freiwillig ihren vertrauten Stall zu verlassen. Tierarzt Dr. Oehme, dessen Praxis ganz in der Nähe liegt, war spontan bereit die beiden Schweine zur Verbringung in das Transportfahrzeug zu sedieren bzw. in Narkose zu legen. Es dauerte ziemlich lange bis die beiden Schweine endlich schliefen. Vier Personen waren nötig, um Herta erst auf eine Trage und dann in das Transportfahrzeug zu legen.


Nun haben endlich alle drei Schweine ein Zuhause bekommen, wo sie viel Platz haben, gutes Futter und viel Zuwendung bekommen. Mit der Zeit werden auch die Wunden an Herta´s Seele heilen, die Menschen ihr in der Vergangenheit zugefügt hatten. In ihrem ersten Lebensjahr musste sie in einem Zirkus auftreten, danach kam sie in den Tierpark, wo sie jedes Jahr Nachwuchs produzieren musste. Schließlich gab es dann keine Verwendung mehr für sie und auch nicht für ihre Ferkel.


Mein Dank an die lieben Menschen, die diese drei Schweine nicht nur in ihre Obhut, sondern vor allen Dingen in ihre Herzen aufgenommen haben!

Mein Dank an die Tierpflegerin, die so unendlich viel Liebe für die von ihr zu betreuenden Tiere hatte. Ohne ihre Bemühungen die Schweine zu retten, wären sie längst nicht mehr am Leben!

Mein Dank an die Pflegestelle, die die Schweine nur für ein paar Wochen beherbergen sollte und die sie 9 Monate lang betreut und gesund gepflegt hat!

Mein Dank an alle Tierfreunde, die fleißig meine Notrufe weitergeleitet haben!

Mein Dank auch an meinen Mann Nick, der, obwohl er sicherlich gedacht hatte ich sei verrückt, Wildschwein-Mixe retten zu wollen, mich trotzdem unterstützt hat und die vielen nötigen Fahrten gemacht hat!

Die Rettung der Schweine hat über 1200 Euro gekostet (Freikauf der Tiere, Kauf einer stabilen Transportbox aus Metall, Tierarztkosten für Behandlungen und Medikamente, Kastration der beiden Ferkel, Fahrtkosten, Kosten für Futter und Stroh auf der Pflegestelle).    

Für die Rettung der Schweine bitten wir um Ihre finanzielle Unterstützung.

Wir helfen Tieren in Not.

Bitte unterstützen Sie auch unsere Gnadenhoftiere mit einer Spende oder einer Tierpatenschaft.

Vielen Dank

Beate Busse

 

SPENDENKONTO

Tieroase am Regenbogen e.V.
Mittelbrandenburgische Sparkasse
IBAN: DE24 1605 0000 3639 0005 19
BIC: WELADED1PMB