21.12.2015

Wir nehmen Abschied von Kiki & Jerry

† 25. November 2015, Kiki (Rouky), Fauve de Bretagne, wurde 15 Jahre alt, lebte 3 Jahre bei uns.


† 3. Dezember 2015, Jerry, Beagle, wurde 12 Jahre alt, lebte 9 Jahre bei uns.

 

Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass unser lieber und bescheidener alter Kiki eines Tages in seinem Körbchen einfach einschlafen würde. Zum ersten Mal seitdem wir Kiki vor über drei Jahren aufgenommen hatten, bekam er eine Spende. Es waren 12 Dosen Nierendiätfutter. Nur einen Teil davon hat er noch essen können. Die Nierenwerte hatten sich inzwischen weiter verschlechtert, der Tumor an der Unterlippe, den wir ein halbes Jahr zuvor chirurgisch entfernen ließen, war wiedergekommen. Diesmal war er noch größer als vorher und hatte sich innen an den Schleimhäuten ausgebreitet, von außen nicht sichtbar. Er war so dünn geworden, schien so unendlich müde zu sein und wollte nur noch schlafen. Nach langer Beratung mit unserer Tierärztin haben wir ihn schweren Herzens am 25. November gehen lassen.


Manchmal, wenn ich ihn streichelte, sah er mich ganz verwundert an als wolle er fragen, warum tust du das? Er hatte es wohl nie gut gehabt bei seinen vorherigen Besitzern, die ihn mit 12 Jahren in einem Tierheim in Frankreich, wo er wahrscheinlich eingeschläfert worden wäre, abgegeben hatten. Er hatte sein Körbchen mit einer flauschigen Decke, die wir jeden Tag wechseln mussten, denn er war schon lange inkontinent, sein Essen, das ihm bis auf die letzten Tage immer geschmeckt hat, abends wartete er immer voller Freude in der Küche auf ein Stückchen Käse und ein Stück Gurke und er genoss es in „seinem“ Garten, den er nur mit ein paar anderen Oldies teilte, herumzulaufen, wie er Lust und Laune hatte und wenn es warm war in der Sonne oder unter einem Baum zu liegen. Damit war der bescheidene Kiki zufrieden und glücklich, bis zuletzt. Nun ist Kiki seiner besten Freundin, meiner geliebten Cigale, die im Sommer von uns gegangen ist, gefolgt.   


Acht Tage später, am 3. Dezember, mussten wir Beagle Jerry einschläfern lassen. Neun lange Jahre war Jerry bei uns. Bei seinen vorherigen Besitzern hatte er drei Jahre lang in einem Zwinger gelebt und war anfangs sehr ängstlich. Er mochte es nicht, wenn andere Hunde ihm zu nah kamen. Da war Beagle Bouncer die einzige Ausnahme. Er wurde sein bester Freund. Wenn die beiden über das fast 15 Tausend qm große Grundstück die Hänge rauf und runter tobten, war es eine Freude ihnen zuzusehen. Abends, wenn es dunkel wurde hatten sie ihren „Einsatz“. Ich hatte ihnen beigebracht, die Hühner und den Hahn, die nicht schon freiwillig in ihren Hühnerstall gegangen waren, zu suchen und vor sich her in Richtung Stallöffnung zu treiben, was sie immer erfolgreich durchführten und sich danach riesig freuten, wenn wir sie dann lobten. Doch irgendwann hatten Habichte und schließlich der Fuchs sich alle Hühner geholt und diese Aufgabe entfiel für die beiden Beagle Männlein. Im Sommer 2014 mussten wir Jerrys besten Freund Bouncer einschläfern lassen, der vermutlich einen Hirntumor hatte.


Jerry war immer ein „Dickerchen“, obwohl er gutes, getreidefreies Futter bekam und nicht mehr als unsere anderen Beagle. Mehrere Untersuchungen, auch auf Stoffwechselerkrankungen ergaben nichts. Erst in der letzten Zeit hatte er etwas abgenommen, aber leider wussten wir nicht die Ursache dafür. Eine Woche, nachdem Kiki eingeschläfert worden war, wollte Jerry nicht fressen. Er hatte einen Ikterus, die Schleimhäute und Augen waren gelb. Wir fuhren zum Tierarzt, ließen ein großes Blutbild machen und Ultraschall. Die Leber war stark vergrößert und zerklüftet. Am nächsten Tag rief ich an um die Ergebnisse des Blutbilds zu erfahren. Die Leberwerte waren extrem erhöht. Es ging ihm so schlecht. Ich hatte ihn inzwischen separiert von den anderen Hunden, denn er hatte offensichtlich Schmerzen und wollte nur in meiner Nähe sein und auf meinen Füßen liegen. Ein letztes Mal fuhren wir mit Jerry zum Tierarzt. Nun ist auch Jerry seinem Freund Bouncer gefolgt.

Kiki und Jerry, auch ihr werdet, wie alle, die vor euch gegangen sind, in meinen Gedanken und meinem Herzen immer bei mir sein.  

Beate Busse